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Was ist Trauma?

Die Schutzburg des Kindes kann das Gefängnis des Erwachsenen werden.

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Traumatherapie fragt nicht "Was stimmt nicht mit dir?", sondern "Was ist in deinem Leben passiert? Was war förderlich, was beeinträchtigend?". Denn wir alle sind die Summe unserer positiv förderlichen und negativ beeinträchtigenden Erlebnisse und Erfahrungen sowie der körperlichen, psychischen und geistigen Reaktionen darauf.

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Ein Trauma kann entstehen, wenn wir uns in einer Situation befinden, die uns völlig  überfordert und der wir hoffnungslos ausgeliefert sind. Wir haben keinerlei Abwehrmechanismen zur Verfügung, uns zu wehren oder zu schützen. Je jünger wir sind, umso weniger braucht es, um in eine solche Überforderung zu geraten. Wir verfügen als sehr kleiner Mensch noch nicht über Sprache, Zeitgefühl, kognitive Fähigkeiten o. ä. Kurz gesagt sind wir zu 100% abhängig von unseren erwachsenen Bindungspersonen, die uns regulieren, wenn unser inneres System Alarm schlägt. Geschieht dies, indem wir berührt, gehalten, gefüttert, angelächelt oder ruhig angesprochen werden, endet das Gefühl der Bedrohung in uns, wir regulieren uns über einen anderen Menschen. So lernen wir Schritt für Schritt, uns selbst zu regulieren.

Werden wir aber alleingelassen, müssen wir das lebensbedrohliche Gefühl abspalten - wir schalten  ab, damit wir überleben. Gleichzeitig entwickeln wir Strategien, um uns um jeden Preis anzupassen. Denn als Kind können wir nicht sagen, dass unsere Bindungspersonen etwas "falsch" machen. Wir sind dann falsch, schämen oder entschuldigen uns bzw. machen das, was von uns verlangt wird. 

Später können wir uns dann bewusst nicht mehr erinnern, aber unser Gehirn, Körper und Nervensystem haben die Erinnerung fragmentiert gespeichert. Diese Fragmente können getriggert werden. Man könnte es auch so formulieren: Traumata sind wie Tretminen - es reicht ein Geräusch, ein Duft, ein Satz oder eben eine für andere völlig harmlose Situation und Sie fühlen sich unsicher, wütend, traurig oder ängstlich und wissen nicht, warum das so ist. 

 

​​​Traumatherapie mit dem Fokus auf Bindungs- und Entwicklungstrauma kann helfen, uns selbst zu verstehen, weil wir Gefühle oder Körperempfindungen mit möglichen vergangenen Ereignissen verbinden. Aus einer fragmentierten wird eine vollständige Verarbeitung, d. h. wir erzählen dann eine Geschichte, die einen Anfang und ein Ende hat und der wir nicht einfach ausgeliefert sind, wie wir es in der Kindheit waren. 

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